Cavusoglu fordert PKK zur Niederlegung der Waffen auf

02.01.2018 20:00

Ankara (dpa) - Zweieinhalb Jahre nach dem Zusammenbruch des
Friedensprozesses hat die türkische Regierung die verbotene kurdische
Arbeiterpartei PKK zur Niederlegung der Waffen aufgefordert. «Wir
haben enorme Risiken auf uns genommen, um diesen Friedensprozess zu
beginnen», sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu der Deutschen
Presse-Agentur in Ankara. «Sogar unsere Unterstützer haben uns
kritisiert.» Die PKK habe das ausgenutzt und Waffen in Stadtzentren
geschafft. Sie müsse nun «zuerst die Waffen niederlegen».

Cavusoglus Presseberater Kahraman Haliscelik stellte am Dienstagabend
klar, dass auch eine Niederlegung der Waffen keine Wiederbelebung des
Friedensprozesses bedeuten würde. «Wir haben keine Absicht, wieder
Verhandlungen mit einer Terrororganisation aufzunehmen, die weiterhin
türkische Bürger ermordet», sagte er der dpa. «Alle unsere Bürger
,
inklusive unserer kurdischen Bürger, fordern, die PKK bis zum Ende zu

bekämpfen.»

Cavusoglu fügte mit Blick auf die PKK hinzu: «Sie sind nicht für
Frieden.» Der Minister betonte, Angehörige der kurdischen Minderheit
in der Türkei würden nicht benachteiligt. «Sie sind Bürger erster
Klasse. Sie genießen volle Rechte.»

Nach dem Zusammenbruch des Friedensprozesses im Sommer 2015
eskalierte die Gewalt in der Türkei. Die Sicherheitskräfte gehen in
der Südosttürkei weiter gegen die PKK vor. Beide Seiten machen sich
gegenseitig für das Ende des Friedensprozesses verantwortlich. Die
PKK steht sowohl in der Türkei als auch in der EU und in den USA auf

der Liste der Terrororganisationen. Die Türkei fordert regelmäßig ein

härteres Vorgehen gegen PKK-Anhänger in Deutschland.