Facebook prüft möglichen russischen Einfluss auf Brexit-Entscheidung

17.01.2018 18:47

London (dpa) - Facebook wird nach Druck aus der britischen Politik
ausführlich prüfen, ob es beim Online-Netzwerk russische Kampagnen
vor der Brexit-Entscheidung im Sommer 2016 gab. Dabei solle nach
weiteren Accounts gesucht werden, bei denen es eine Verbindung zu
russischen Stellen geben könnte, erklärte Facebook am Mittwoch in
einem Brief an einen Ausschuss des britischen Parlaments.

In einem ersten Schritt war nur geprüft worden, ob Facebook-Profile,
die bereits als von Russland beeinflusst galten, vor dem Brexit-
Referendum aktiv gewesen seien. Dabei gab es laut Facebook nur
«minimale» Aktivität. Der Ausschuss für Digitales, Kultur und Medie
n
fand die Antwort jedoch unzureichend. Die jetzt beschlossene
vertiefte Überprüfung sei aufwendig und werde Zeit brauchen, erklärte

Facebook.

In den USA sieht Facebook nach monatelangen Untersuchungen einen
massiven koordinierten Versuch von russischer Seite, die Spannungen
in der amerikanischen Gesellschaft zu verstärken und zur Wahl von
Donald Trump zum Präsidenten beizutragen. Immer wieder wurde
spekuliert, genauso sei auch versucht worden, ein «Ja» zum Austritt
Großbritanniens aus der EU herbeizuführen. Die russische Regierung
weist alle Vorwürfe zurück.