EU will ländliche Entwicklung in Afrika stärken

17.02.2018 05:30

Brüssel (dpa) - Zur Verringerung der Migration will die Europäische
Union verstärkt die Agrarwirtschaft in ländlichen Gebieten Afrikas
fördern. Landwirtschaftskommissar Phil Hogan werde den
EU-Agrarministern am Montag dazu einen entsprechenden Plan vorlegen,
hieß es aus informierten Kreisen. Eine Gruppe aus Experten aus der
Wissenschaft, der Industrie und von Nichtregierungsorganisationen
soll demnach Wege für mehr Investitionen in die Entwicklung der
Agrarindustrie in Afrika finden. Damit solle unter anderem der Handel
mit Lebensmitteln innerhalb Afrikas aber auch der Export von
Landwirtschaftsprodukten angekurbelt werden.

«Es gibt zweifellos das Potenzial, Afrikas Landwirtschaft zu
transformieren, um mehr Jobs und Wachstum zu schaffen», sagte Hogan
unlängst. Dies werde aber vor allem durch fehlende Investitionen und
mangelnde Ausbildung behindert. Große Teile der afrikanischen
Landwirtschaft, vor allem südlich der Sahara, sind in
kleinbäuerlichen Strukturen organisiert.

Afrika verfügt über riesige Mengen fruchtbarer Felder, die allerdings
oft brach liegen. Nach Angaben der Vereinten Nationen muss ein
Großteil der Nahrungsmittel importiert werden, selbst
Grundnahrungsmittel wie Reis und Milch. Ein großer Anteil kommt aus
der EU, wo Subventionen dazu beitragen, dass Landwirte relativ
niedrige Preise aufrufen können. Kritiker sehen dadurch die
Entwicklung der Landwirtschaftsindustrie in Afrika behindert.

Die EU-Staats- und Regierungschefs gaben in den vergangenen Jahren
die Maßgabe vor, stärker gegen die Ursachen von Flucht und Migration
in Ländern außerhalb Europas vorzugehen. Ein Schwerpunkt sollte dabei
auf der Armutsbekämpfung liegen.