Auch Russland legt bei WTO Beschwerde gegen US-Stahlzölle ein

19.04.2018 15:46

Genf (dpa) - Nach China, der EU und anderen Ländern hat auch Russland
bei der Welthandelsorganisation (WTO) Beschwerde gegen die US-Zölle
auf Stahl und Aluminium eingelegt. Moskau argumentiert, Washington
mache zwar seine nationale Sicherheit geltend, im Grunde handele es
sich aber um Schutzzölle, wie aus einem am Donnerstag bei der WTO
veröffentlichten Schreiben hervorgeht. Russland verlangt nun
Gespräche mit den USA. Man halte sich alle weiteren Optionen offen.

Gemäß den WTO-Regeln sind unter bestimmten Auflagen
«Ausgleichsmaßnahmen» möglich, wenn ein Land Schutzzölle verhän
gt.
Das können Zölle im gleichen Umfang auf Exportprodukte des
Handelspartners sein. Die EU behält sich vor, solche Zölle
zum Beispiel auf amerikanischen Whiskey und Motorräder zu erheben.

Die US-Zölle gelten seit 23. März und liegen bei 25 Prozent auf Stahl
und 10 Prozent auf Aluminium. Die EU ist vorerst bis zum 1. Mai davon
ausgenommen, verlangt aber eine unbefristete Befreiung.