Iran unzufrieden mit EU-Trio bei Umsetzung des Atomdeals

19.08.2018 14:26

Teheran (dpa) - Der Iran ist mit den Bemühungen Deutschlands,
Frankreichs und Großbritanniens um die Umsetzung des Atomabkommens
unzufrieden. «Die Europäer beziehen bisher mehr politische
Positionen, als dass sie praktische Schritte unternehmen», sagte
Außenminister Mohamed Dschawad Sarif am Sonntag laut dem
Nachrichtenportal YJC. Falls die Europäer die Vereinbarung für ein
wichtiges Sicherheitsabkommen hielten, sollten sie «sich dies auch
etwas kosten lassen».

Der Iran werde der EU die nächsten Monate noch Zeit geben, bevor
Teheran eine Entscheidung über die Zukunft des Abkommens treffe,
sagte Sarif. Das Abkommen beschränkt die Atomwirtschaft des Irans im
Gegenzug für den Abbau von Wirschaftssanktionen.

Ob Teheran trotz des US-Ausstiegs aus dem Deal und der Verhängung von
US-Sanktionen im Wiener Abkommen von 2015 bleiben werde oder nicht,
entscheidet das Land vor der zweiten Runde der US-Sanktionen im
November. Die anderen fünf Verhandlungspartner - das EU-Trio
sowie China und Russland - müssten bis dahin die Umsetzung des Deals,

besonders den für Teheran vorteilhaften wirtschaftlichen Teil, auch
ohne die USA zusichern.