Umfrage: Baden-Württemberger wollen einheitliche EU-Zeit

22.10.2018 06:00

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Menschen in Baden-Württemberg haben die
zweimalige Zeitumstellungen im Jahr satt: Mit 78 Prozent sind laut
einer Umfrage so viele Bürger wie noch nie gegen das lästige
Umstellen der Uhren im Frühjahr und im Herbst. Fast zwei Drittel der
Befragten ist es bei einer möglichen Abschaffung aber auch wichtig,
dass sich die Staaten der EU auf eine einheitliche Zeit einigen. Laut
der repräsentativen Umfrage des Instituts Forsa für die Krankenkasse
DAK klagt jeder Dritte über gesundheitliche Probleme nach
Umstellungen. Eine Mehrheit von 48 Prozent möchte gerne dauerhaft die
Sommerzeit, vor allem, weil es abends länger hell ist. 32 Prozent
plädieren für die ganzjährige Winterzeit.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren wieder auf
Winterzeit umgestellt. Geht es nach der EU-Kommission startet die
Sommerzeit im kommenden März zum letzten Mal in allen Ländern.
Anschließend sollen die einzelnen Länder entscheiden, ob sie im
Herbst 2019 zur Winterzeit zurückkehren oder bis auf weiteres in der
Sommerzeit bleiben. Die Zeitumstellungen gibt es seit knapp 40
Jahren. In der Ölkrise wurde versucht, die Sonne eine Stunde länger
zu nutzen, um Energie zu sparen.

Sinnvoll finden die Zeitumstellung laut Umfrage nur noch 18 Prozent
der Baden-Württemberger, vor einem Jahr waren es noch 27 Prozent. Die
meisten der von gesundheitlichen Problemen Betroffenen (78 Prozent)
fühlen sich müde oder schlapp. 65 Prozent hatten schon Probleme mit
dem Ein- oder Durchschlafen. 33 Prozent konnten sich schlechter
konzentrieren, 29 Prozent waren gereizt. Vor allem Menschen im Alter
von 45 bis 59 Jahren und Frauen leiden laut Umfrage unter den
Zeitumstellungen. Siegfried Euerle, Landeschef der DAK, sagte: «Wir
befürworten daher die Abschaffung der Zeitumstellung und hoffen, dass
sie bis spätestens 2020 Geschichte ist.»