EU unterstützt Sahel-Staaten mit weiteren 125 Millionen Euro

06.12.2018 17:40

Nouakchott (dpa) - Die EU will die von Terrorismus und Instabilität
gebeutelten Länder der Sahelzone stärker finanziell unterstützen. Die

EU werde weitere 125 Millionen Euro für Entwicklungsbemühungen in den
sogenannten G5-Sahel-Staaten Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso
und Tschad bereitstellen, twitterte EU-Entwicklungskommissar Neven
Mimica am Donnerstag. Damit würden die EU-Kommission und die
EU-Mitgliedstaaten zwischen 2014 und 2020 acht Milliarden Euro für
die Sahelzone zur Verfügung stellen. Mimica nahm an einer
Geberkonferenz der G5-Staatengruppe und internationaler Partner in
Mauretaniens Hauptstadt Nouakchott teil; dort wurden von den
Beteiligten insgesamt rund zwei Milliarden Euro zugesagt.

In großen Teilen der Sahelzone - einem Gebiet südlich der Sahara, das
sich vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - sind Terrorgruppen
und kriminelle Netzwerke aktiv. Mauretaniens Präsident Mohamed Ould
Abdel Aziz rief zu mehr Hilfe für die Länder der Region auf und
sagte, Terrorismus, Kriminalität, Drogenschmuggel und schlechte
Sicherheit seien auf den Mangel an Entwicklung, Bildung und Arbeit
sowie die Marginalisierung junger Menschen zurückzuführen.

Die EU unterstützt die G5-Staaten vor allem beim Aufbau einer
gemeinsamen Militärtruppe für den Kampf gegen Terrorismus und
organisierter Kriminalität. EU-Staaten wie Deutschland und Frankreich
erhoffen sich davon unter anderem mehr Sicherheit für Europa und
einen Rückgang der illegalen Migration. Im Idealfall soll die Truppe
es zudem irgendwann ermöglichen, die laufenden internationalen
Militäreinsätze in der Region zu beenden. Deutschland beteiligt sich
derzeit zum Beispiel mit rund 850 Soldaten an der UN-Friedensmission
zur Stabilisierung Malis.