SPD wählt Barley mit 99 Prozent zur Europawahl-Spitzenkandidatin

09.12.2018 13:28

Berlin (dpa/lrs) - Die SPD hat die rheinland-pfälzische
Bundestagsabgeordnete und Bundesjustizministerin Katarina Barley mit
einer Zustimmung von 99 Prozent zur nationalen Spitzenkandidatin für
die Europawahl am 26. Mai bestimmt. Von 194 gültigen Stimmen
votierten 192 Mitglieder bei einer Delegiertenkonferenz am Sonntag in
Berlin für Barley. Sie will nach der Europawahl nach Brüssel
wechseln.

Barley hat ihre Partei angesichts des Erstarkens nationalistischer
Bewegungen in Europa zu einem energischen Wahlkampf aufgerufen, das
europäische Einigungsprojekt stehe am Scheideweg.

Auf Platz zwei der Liste wurde der Fraktionschef der europäischen
Sozialdemokraten im Europaparlament, Udo Bullmann, mit 97,4 Prozent
gewählt. Bei der letzten Europawahl 2014 landete die SPD mit
Spitzenkandidat Martin Schulz bei 27,3 Prozent - in Umfragen liegt
die SPD bundesweit derzeit nur noch bei knapp 15 Prozent.

Der europäische Spitzenkandidat der sozialdemokratischen Parteien ist
der Vizepräsident der EU-Kommission, der Niederländer Frans
Timmermans. Der 57-Jährige wird im Wahlkampf der große Rivale des
konservativen Kandidaten Manfred Weber (CSU). Beide wollen Nachfolger
von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker werden und
konkurrieren damit um einen der mächtigsten Posten in Brüssel. Barley
könnte als nationale Spitzenkandidatin womöglich eine führende Rolle

im Europaparlament in der sozialdemokratischen Fraktion übernehmen.