EU erneuert Sanktionen gegen Kongos Präsidentschaftskandidaten Shadary

10.12.2018 10:53

Brüssel/Kinshasa (dpa) - Knapp zwei Wochen vor der Präsidentenwahl im
Kongo hat die Europäische Union ihre Sanktionen gegen Politiker des
zentralafrikanischen Staates um ein Jahr verlängert. Darunter ist
auch der Präsidentschaftskandidat der Regierungspartei, Emmanuel
Ramazani Shadary. Der frühere Innenminister gehört zum engeren
Führungszirkel des scheidenden Staatschefs Joseph Kabila und geht mit
großem Amtsbonus ins Rennen.

Den am Montag verlängerten Sanktionen zufolge werden eventuelle
Vermögen der 14 Politiker und leitenden Sicherheitsbeamten in der EU
eingefroren, zudem dürfen sie nicht mehr nach Europa reisen. Kabila
hatte sich 2016 nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit geweigert
abzutreten und ließ die Wahlen mehrmals verschieben. Die EU verhängte
daraufhin im Dezember 2016 und im Mai 2017 Sanktionen.

Die Opposition konnte sich für die Abstimmung am 23. Dezember nicht
auf einen gemeinsamen Kandidaten verständigen, was Shadarys Chancen
erhöht. Der Kongo mit seinen gut 80 Millionen Einwohnern gehört einem
UN-Index zufolge zu den 15 ärmsten Ländern der Welt.