Deutsche Seehäfen wollen Klarheit: Brexit ist «Trauerspiel»

16.01.2019 10:14

Hamburg (dpa) - Die deutschen Seehäfen haben rasche Klarheit über die
Modalitäten des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union

angemahnt. Mit der Ablehnung des Austrittsvertrages durch das
britische Unterhaus halte die Unsicherheit «kurz vor Frist» an, sagte
der Hauptgeschäftsführer vom Zentralverband der deutschen
Seehafenbetriebe (ZDS), Daniel Hosseus, der Deutschen Presse-Agentur.

«Die ganz Brexit-Geschichte ist ein Trauerspiel.» Zwar habe sich die
Hafenwirtschaft an Nord- und Ostsee auf alle Szenarien vorbereitet.
«Doch natürlich liegt ein geordneter Übergang im Interesse aller,
wenn es denn sein muss. Darauf sollten alle Anstrengungen abzielen»,
sagte Hosseus.

Das Unterhaus hatte am Dienstagabend in London mit überwältigender
Mehrheit gegen das Austrittsabkommen gestimmt, das Premierministerin
Theresa May mit der EU vereinbart hatte. Großbritannien will die
Europäische Union am 29. März verlassen. Gibt es bis dahin keine
Einigung, droht ein Austritt aus der Staatengemeinschaft ohne
Abkommen. Für diesen Fall wird mit chaotischen Folgen für die
Wirtschaft und viele andere Lebensbereiche gerechnet.