Ernährungsbranche besorgt wegen weiterer Brexit-Unsicherheit

16.01.2019 11:26

Berlin (dpa) - Die deutsche Agrar- und Ernährungsbranche ist besorgt
wegen weiterer Unsicherheit nach dem Scheitern des Brexit-Abkommens.
«Ein offener Markt mit dem Vereinigten Königreich hat für uns immer
noch höchste Priorität», sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied am
Mittwoch vor dem Start der Branchenmesse Grüne Woche, die an diesem
Freitag in Berlin beginnt. Der Agrar-Exportüberschuss Deutschlands im
Handel mit Großbritannien liege bei rund 3,5 Milliarden Euro und sei
damit fast doppelt so groß wie der gesamte Exportwert in die USA.

Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) sagte, betroffen sei auch
die Fischerei, die bisher wichtige Fangmöglichkeiten in britischen
Gewässern nutze. Die Bundesregierung werde sich in der EU um
Antworten auf die jetzt entstehenden Probleme bemühen. Nach Angaben
der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie sind die
Exporte angesichts des anstehenden Brexits im vergangenen Jahr
bereits leicht zurückgefahren worden. Um Wachstumschancen und
Arbeitsplätze zu sichern, müsse das Modell der Europäischen Union
gestärkt werden.