Caffier nach Brexit-Entscheidung: Rechtspopulismus führt ins Chaos

16.01.2019 11:51

Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Innen- und Europaminister
Lorenz Caffier (CDU) wertet das Scheitern des Brexit-Abkommens als
Belastung für ganz Europa und Mahnung, im Werben für ein geeintes
Europa nicht nachzulassen. «Die Abstimmung in London zeigte, wohin
Rechtspopulismus und Nationalismus führen: ins Chaos, in
Unsicherheit, in tiefste Spaltung der Gesellschaft. Das sollte allen
eine Warnung sein, die eine Abschaffung der EU oder einen Dexit
fordern», betonte Caffier am Mittwoch in Schwerin. Am Abend zuvor
hatte das britische Unterhaus mit großer Mehrheit gegen das
Austrittsabkommen gestimmt.

Caffier machte deutlich, dass auch Mecklenburg-Vorpommern vom Brexit
wirtschaftlich betroffen sein werde. Neben dem Export von Agrargütern
sei vor allem die Fischerei berührt. So beziehe das
Fischverarbeitungswerk in Mukran auf Rügen einen Großteil der Rohware
bislang aus britischen Gewässer. Dort seien fünf Hochseetrawler aus
Mecklenburg-Vorpommern im Einsatz, die für eine gute Auslastung
des Werks auf Rügen sorgten.

Großbritannien will die Europäische Union nach bisherigen Plänen am
29. März verlassen. Nach der Entscheidung in London droht nun ein
ungeregelter Brexit mit unkalkulierbaren Folgen. Nach zwei Jahren
Verhandlungen mit der EU scheine es nach dieser Abstimmung,
als hätte es sie nie gegeben. «Die Briten haben sich in eine Lage
manövriert, bei der es offenbar nur noch Verlierer geben kann. Es
wird Zeit, dass die Hängepartie zu einem Ende kommt - mit oder ohne
die Briten in der EU», erklärte Caffier.