Altmaier für «Denkpause» nach Scheitern bei Abstimmung zu Brexit-Deal

16.01.2019 15:56

Berlin (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich nach
dem Scheitern des Brexit-Abkommens im britischen Parlament für eine
«Denkpause» ausgesprochen. Ein ungeordneter Brexit müsse verhindert
werden, sagte Altmaier am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. «Der
würde Arbeitsplätze kosten, besonders in Großbritannien, aber auch im

übrigen Europa.»

Es müsse jetzt besprochen werden, wie es weitergehe, sagte Altmaier.
«Ich sehe mit dem gestrigen Ergebnis die Chance für eine Denkpause,
die dazu führen kann, dass man auch in Gesprächen zwischen der
Europäischen Union und Großbritannien vernünftige Lösungen findet.

Aber dazu müssen wir abwarten, bis die britische Politik ihre
Position gefunden hat.»

Sobald klar sei, dass Theresa May weiter Premierministerin sei nach
dem Misstrauensvotum im Parlament am Mittwochabend, wovon viele
ausgingen, müsse geklärt werden, was eigentlich die Position der
britischen Regierung und des britischen Parlaments sei. «Bisher
wissen wir nur, dass der bisherige Deal keine Mehrheit bekommen hat.
Wir wissen aber nicht, wie die endgültige Position Großbritanniens
aussehen wird. Es ist unser Interesse, dass dies geklärt wird.»

Auf die Frage, ob die Frist für den Austritt Großbritanniens aus der
EU verschoben werden könne, sagte der CDU-Politiker: ««Wir haben ja
noch Zeit bis zum 29. März.» Es sei wichtig, dass in Großbritannien
geklärt werde, «wofür es eine Mehrheit gibt». Dies sei ein
schwieriger Prozess.

«Für uns ist entscheidend, dass wir Europa zusammenhalten wollen,
dass wir darauf Wert legen, dass Europa auch künftig mit einer Stimme
spricht, und dass wir unsere wirtschaftlichen Interessen, unsere
Arbeitsplätze, unsere Handelsbeziehungen schützen», sagte Altmaier.
«Dafür haben wir notwendige Vorkehrungen getroffen und dafür ist es
auch wichtig, dass es am Ende zu einer einvernehmlichen Regelung
kommt.»