Orban verkündet finanzielle Anreize für mehr Geburten

10.02.2019 16:53

Budapest (dpa) - Ministerpräsident Viktor Orban will die Ungarinnen
mit beträchtlichen finanziellen Anreizen dazu bewegen, mehr Kinder zu
gebären. «Das ist die Antwort der Ungarn (auf den Geburtenrückgang),

nicht die Migration», sagte der rechts-nationale Politiker am Sonntag
in seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation. Im Jahr 2016 wies
Ungarn nur 1,45 Geburten pro Frau auf. 

Zu den angekündigten Maßnahmen gehört, dass jede Frau unter 40, die
zum ersten Mal heiratet, einen Kredit in Höhe von 10 Millionen Forint
(31.417 Euro) zur freien Verwendung gewährt bekommt. Die Rückzahlung
des Kredits wird bei der Geburt des ersten Kindes drei Jahre lang
ausgesetzt. Nach dem zweiten Kind wird ein Drittel des Kredits, nach
dem dritten der gesamte Kredit erlassen.

Außerdem werden die Kreditprogramme für den Wohnungserwerb
ausgeweitet und Bürgschaften je nach Kinderzahl teilweise vom Staat
übernommen. Familien mit mindestens drei Kindern erhalten beim Kauf
eines mindestens siebensitzigen Fahrzeugs einen Zuschuss vom Staat in
Höhe von 2,5 Millionen Forint. Frauen, die vier oder mehr Kinder
geboren haben und aufziehen, sollen künftig bis an ihr Lebensende von
der Einkommenssteuer befreit sein.

In seiner Ansprache ging Orban auch auf die Europawahl im Mai ein.
«Wir stoppen die migrationsfördernde Mehrheit», erklärte er. Den
Parteien der Mitte - darunter die konservative Europäische
Volkspartei (EVP), der auch seine Fidesz-Partei angehört -
unterstellte er, die Migration zu fördern.

«Brüssel ist die Hochburg des neuen Internationalismus, ihr Werkzeug
ist die Migration», sagte er. Dieses Brüssel werde vom liberalen
US-Milliardär George Soros gesteuert, dessen Plan es sei, die
Identität der europäischen Völker durch muslimische
Masseneinwanderung zu zerstören. Jene Länder, die die Migration
unterstützen, «erzeugen in Wirklichkeit eine Mischbevölkerung»,
behauptete er.