Asselborn warnt Trump: Nur Befehlsgeber geht nicht

18.02.2019 10:16

Brüssel (dpa) - Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat
US-Präsident Donald Trump vor einem völligen Bruch mit Europa
gewarnt. In einer Partnerschaft könne es keine «Befehlsgeber und
Befehlsempfänger» geben, sagte Asselborn am Montag am Rande eines
EU-Treffens in Brüssel. «Sonst zerbricht die Partnerschaft.»

Auch sei es ein Problem, dass Trump über den Kurznachrichtendienst
Twitter Forderungen stelle, erklärte der derzeit dienstälteste
EU-Außenminister. «Twitter hin und her schicken, das hat keinen
Sinn.»

Asselborn äußerte sich damit dazu, dass Trump am Wochenende
europäische Länder wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien per

Twitter aufgefordert hatte, mehr als 800 in Syrien gefangene Kämpfer
der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aufzunehmen und zu
verurteilen. Für den Fall, dass die Verbündeten nicht reagieren,
drohte er mit einer Freilassung der Personen.

Zu den US-amerikanischen Vorbereitungen für die Einführung von
Sonderzöllen auf Autoimporte sagte Asselborn, Trump habe nun 90 Tage
Zeit, «um zu zeigen, dass er doch nicht so in Zölle verknallt ist und
überlegt, was die Konsequenzen sein werden». Er spielte damit darauf
an, dass das US-Handelsministerium europäische Autos als
Sicherheitsgefahr einstuft und Trump nun 90 Tage Zeit hat, um darauf
mit Sonderzöllen zu reagieren.