Schatzkanzler glaubt weiter an Mays Austrittsabkommen

14.03.2019 10:12

London (dpa) - Trotz der zweifachen Ablehnung des Brexit-Deals von
Premierministerin Theresa May im Unterhaus glaubt der britische
Schatzkanzler Philip Hammond weiter an das mit der EU ausgehandelte
Austrittsabkommen. Er sei weiter sehr zufrieden mit Mays Abkommen und
setze darauf, dass innerhalb der nächsten beiden Tage Einigkeit dazu
gefunden werden könne, sagte Hammond am Donnerstag dem Sender Sky
News.

«Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einem Deal gelangen werden, der
es uns erlaubt, die EU in geordneter Weise zu verlassen und eine enge
künftige Handelsbeziehung mit der EU zu haben», sagte Hammond. Der
Prozess dorthin laufe nicht gerade reibungslos, räumte er ein. Er
rief vor allem die Befürworter eines Brexits ohne Abkommen auf, eine
Unterstützung für Mays Deal ins Auge zu fassen, wenn dieser ein
weiteres Mal zur Abstimmung ins Unterhaus komme.

Er verstehe, dass der Deal aus ihrer Sicht nicht perfekt sei, sagte
er. «Aber es ist klar, dass das Unterhaus einen Konsens zu
irgendetwas finden muss.» Sollte es diesen nicht zu Mays Abkommen
geben, könnten die Befürworter eines harten Brexits innerhalb seiner
Partei am Ende etwas bekommen, das deutlich weniger zufriedenstellend
sein könnte.

Das Brexit-Abkommen war am Dienstagabend zum zweiten Mal im
britischen Unterhaus durchgefallen. Am Mittwoch hatte das Parlament
mehrheitlich gegen einen EU-Austritt ohne Abkommen votiert. Die
Entscheidung ist allerdings rechtlich nicht bindend. Die britischen
Abgeordneten stimmen an diesem Donnerstag über eine Verschiebung des
Brexits ab. Nach dem Willen von May sollen sich die Parlamentarier
zwischen einer kurzen und einer langen Verschiebung des EU-Austritts
entscheiden.