Grüne testen Wahlkampf ohne Plastikmüll

15.04.2019 15:49

Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Grünen gehen im Wahlkampf für die
Europawahl am 26. Mai neue Wege: Der Kreisverband Lichtenberg will
versuchen, bei der Wahlwerbung auf Plastikutensilien zu verzichten,
die in der Regel schnell im Müll landen. «Unsere Plakate können im
Altpapier entsorgt werden, unsere Kugelschreiber haben einen Schaft
aus Pappe, und unsere Einkaufschips sind aus Holz», erläuterte der
Kreisvorsitzende Philipp Ahrens am Montag. Statt Luftballons
verteilen die Lichtenberger Grünen an ihren Infoständen Windräder aus

Holz und Papier, statt Minitütchen mit Gummibären gibt es lose Kekse
- natürlich bio.

«Plastikmüll verschmutzt unwiederbringlich unsere Meere, Flüsse und
unsere Erde», so Ahrens. Deutschland exportiere große Teile seines
Plastikmülls nach Südostasien, wo er nicht immer fachgerecht entsorgt
werde. Dagegen gelte es mehr zu tun, auch wenn es schwerfalle. Für
Kabelbinder aus Plastik etwa, mit denen Plakate an Laternenpfählen
befestigt werden, seien nur schwer Alternativen zu finden. «Wir
versuchen es mit Draht, Schnüren oder wiederverwertbaren
Kabelbindern.»

Beim Grünen-Landesverband wird betont, dass die Partei in Wahlkämpfen
schon immer Wert darauf lege, sparsam beim Einsatz von Plastik zu
sein. Der Versuch in Lichtenberg sei ein spannendes Experiment, so
eine Sprecherin.