Kläger: EU-Gericht verkündet Urteil zum Verkauf des Nürburgrings

16.04.2019 13:22

Nürburg/Luxemburg (dpa/lrs) - Das EU-Gericht in Luxemburg verkündet
nach Angaben des Vereins «Ja zum Nürburgring» am 19. Juni sein Urteil

zum Verkauf der legendären Rennstrecke vor fünf Jahren. «Ja zum
Nürburgring» und das US-Unternehmen Nexovation hatten geklagt. Eine
Gerichtssprecherin teilte am Dienstag mit, sie könne zu Terminen in
mehr als fünf Wochen noch nichts sagen. Der Sprecher von «Ja zum
Nürburgring», Dieter Weidenbrück, betonte dagegen: «Wir bekamen die
se
Nachricht vom Gericht.» Zuvor hatte die «Rhein-Zeitung» darüber
berichtet.

Im Kern geht es um die Frage, ob die einst staatliche Rennstrecke in
der Eifel zu billig und mit illegalen Beihilfen verkauft worden ist.
«Ja zum Nürburgring» und «Nexovation» klagen gegen die Europäis
che
Kommission. Diese hatte 2014 den Verkauf des bis dahin mit fast einer
halben Milliarde Euro vom Land Rheinland-Pfalz subventionierten
Nürburgrings an den Autozulieferer Capricorn für 77 Millionen Euro
akzeptiert: Der Deal verstoße nicht gegen das Beihilferecht.

«Ja zum Nürburgring» kritisiert jedoch, dass das Verkaufsverfahren
intransparent, diskriminierend und unrechtmäßig gewesen sei. Der
Verein unterlag seinerzeit als Kaufinteressent genauso wie
Nexovation. Im Januar und April 2018 kam es jeweils zu mündlichen
Verhandlungen vor dem Gericht der Europäischen Union. Capricorn-Chef
Robertino Wild ist am Nürburgring längst nicht mehr beteiligt, seine
Mehrheitsanteile hat eine Holding um den russischen Unternehmer
Viktor Charitonin erworben.

Weidenbrück betonte, sein Verein wolle den Ring nach wie vor kaufen
und denke an eine Stiftung. Die mit Steuergeld geförderte Rennstrecke
sollte noch mehr der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, anstatt
sich in den Händen eines gewinnorientierten Investors zu befinden.