Euro gibt deutlich nach - Türkische Lira unter Druck

18.04.2019 16:59

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro ist am Donnerstag durch enttäuschende
Konjunkturdaten aus der Eurozone belastet worden. Am späten
Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1245 US-Dollar und
damit gut einen halben Cent weniger als am Morgen. Die Europäische
Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1250 (Mittwoch:
1,1301) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8889 (0,8849) Euro.

Neue Konjunkturdaten dämpften die Hoffnung auf eine konjunkturelle
Erholung im Euroraum. Die Unternehmensstimmung, gemessen an dem vom
Markit-Institut erhobenen Einkaufsmanagerindex, hatte sich erneut
eingetrübt. Bankanalysten bewerteten die Entwicklung zwiespältig: Die
Volkswirte von der Commerzbank gehen einerseits davon aus, dass sich
die Wirtschaft des Währungsraums in der ersten Jahreshälfte schwach
entwickeln wird. Für das zweite Halbjahr erwarten sie jedoch eine
Erholung.

Unter deutlichem Druck stand die türkische Lira. Am Markt wurde auf
einen Bericht der britischen Zeitung «Financial Times» verwiesen,
wonach die türkische Zentralbank ihre rückläufigen
Fremdwährungsreserven seit Anfang April in größerem Umfang durch
kurzfristige Devisengeschäfte ausgeglichen habe. Abzüglich dieser
sogenannten Swaps lägen die Devisenreserven des Landes deutlich
niedriger als die offiziell ausgewiesenen Reserven. Im Fall einer
neuerlichen Währungskrise könnten sich fehlende Devisenreserven als
Problem erweisen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,86470 (0,86593) britische Pfund, 125,86 (126,51)
japanische Yen und 1,1383 (1,1400) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1276 Dollar
gehandelt. Das waren etwa 2 Dollar weniger als am Vortag.