EU-Kommission verurteilt tödliche Gewalt in Londonderry

19.04.2019 14:02

Londonderry (dpa) - Die EU-Kommission hat besorgt auf die Gewalt und
die tödlichen Schüsse auf eine junge Frau im nordirischen Londonderry
reagiert. «Wir verurteilen solche Gewalt und sind zuversichtlich,
dass die britischen Behörden die genauen Umstände dieses tragischen
Vorfalls aufklären werden», erklärte ein Sprecher der Brüsseler
Behörde am Freitag. Bei der Toten handelt es sich demnach um eine
Journalistin.

Die Polizei von Londonderry hatte in der Nacht auf Twitter
mitgeteilt, dass die 29-Jährige am Rande von Ausschreitungen zu Tode
gekommen war. Dies werde als «terroristischer Vorfall» behandelt. Es
wurden Mordermittlungen eingeleitet. Im Wohngebiet Creggan waren laut
Polizei Brandsätze geschleudert und mehrere Schüsse abgefeuert
worden.

Der Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei für die Europawahl,
Manfred Weber, erklärte auf Twitter: «Dieser besorgniserregende
Anstieg der Gewalt in Nordirland ist auch eine Warnung an uns: Wir
müssen alles tun, um den Frieden in Nordirland und das
Karfreitagsabkommen trotz des Brexits zu sichern.»

Nordirland gehört zu Großbritannien. Jahrzehntelang gab es dort bis
zum Karfreitagsabkommen von 1998 einen gewaltsamen Konflikt zwischen
pro-britischen und pro-irischen Gruppen. Zuletzt war die Sorge
gewachsen, dass beim Brexit wieder eine feste Grenze zur Republik
Irland entstehen und neue Gewalt anfachen könnte.