US-Rindfleisch soll künftig in der EU bevorzugt werden

14.06.2019 15:53

Brüssel (dpa) - Unter dem Druck von US-Präsident Donald Trump will
die EU amerikanischen Rindfleischproduzenten zu besseren Marktchancen
in Europa verhelfen. Nach Angaben der EU-Kommission vom Freitag
sollen künftig Teile des globalen EU-Einfuhrkontingentes von jährlich
45 000 Tonnen fest für US-Anbieter reserviert werden. Innerhalb von
sieben Jahren könnte der US-Lieferanteil so auf 35 000 Tonnen pro
Jahr steigen.

Nur noch 10 000 Tonnen würden dann aus den anderen Hauptlieferländern
Argentinien, Uruguay und Argentinien kommen. Sie konnten sich nach
Angaben aus Kommissionskreisen bislang rund zwei Drittel des
Einfuhrkontingents teilen.

Das Einlenken der EU bei dem Thema gilt als ein Grund, warum sich
Trump im vergangenen Sommer bereiterklärte, den Handelskonflikt mit
der EU vorerst ruhen zu lassen und auch zusagte, vorerst keine
weiteren Sonderzölle auf Autos oder andere Waren aus der EU
einzuführen. Der damals ausgehandelte Deal sieht auch vor, dass die
EU den Import von Soja und Flüssiggas aus den USA fördert.

EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan verwies zu der nun erzielten
Einigung darauf, dass weiter nur der Import von hormonfreiem
Rindfleisch erlaubt sei. Die Qualität und die Sicherheit des in die
EU eingeführten Rindfleischs werde nicht verändert.

Um Rindfleisch gab es über Jahrzehnte Streit zwischen den USA und der
EU. Kern war das EU-Importverbot für hormonbehandeltes Rindfleisch,
was die USA für nicht vereinbar mit WTO-Regeln halten. Als Kompromiss
wurden schließlich Einfuhrkontingente für nicht hormonbehandeltes
Rindfleisch eingeführt. Sie sorgten allerdings bislang auch dafür,
dass andere Länder sehr gute Geschäfte in der EU machen konnten.

Der von der EU-Kommission mit den USA ausgehandelten Einigung müssen
nun noch die Regierungen und das EU-Parlament zustimmen.