Euro gibt nach - US-Dollar legt deutlich zu

14.06.2019 17:12

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro ist am Freitag von einem spürbar
stärkeren US-Dollar belastet worden. Am späten Nachmittag kostete die
Gemeinschaftswährung 1,1225 US-Dollar und damit gut einen halben Cent
weniger als im Tageshoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte
den Referenzkurs auf 1,1265 (Donnerstag: 1,1289) Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,8877 (0,8858) Euro.

Nach einem überwiegend ruhigen Devisenhandel kam am Nachmittag
Bewegung auf. Auslöser waren solide Konjunkturdaten aus den USA.
Daten aus dem Einzelhandel und aus der Industrie fielen besser aus
als erwartet. Bestehende Sorgen über eine Abschwächung der
US-Konjunktur wurden dadurch gedämpft. Der amerikanische Dollar
profitierte davon.

An den Finanzmärkten wird über Zinssenkungen durch die US-Notenbank
Fed spekuliert. Diese Spekulationen erhielten durch die Zahlen einen
Dämpfer. In der kommenden Woche entscheidet die Fed über ihren
Leitzins. Mit einer raschen Zinssenkung wird zwar nicht gerechnet,
allerdings mit einer verbalen Vorbereitung eines Zinsschritts. Dies
wäre ganz im Sinne von US-Präsident Donald Trump, der ein vehementer
Kritiker der Fed ist. Am Freitag griff er Notenbankchef Jerome Powell
erneut scharf an.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,89093 (0,88948) britische Pfund, 121,90 (122,44)
japanische Yen und 1,1211 (1,1207) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1347
Dollar gehandelt. Das waren gut fünf Dollar mehr als am Vortag.