EU-Außenminister diskutieren über Umgang mit Angriffen auf Tanker

16.06.2019 19:00

Luxemburg (dpa) - Die Außenminister der EU-Staaten beraten am Montag
in Luxemburg über die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten.
Kontrovers diskutierte Frage dürfte dabei vor allem sein, ob sich die
Europäische Union der Einschätzung der USA anschließen sollte, dass
der Iran hinter den jüngsten Angriffen auf zwei Tanker im Golf von
Oman steckt. Bislang hat sie das nicht getan, sondern nur alle Seiten
dazu aufgerufen, größtmögliche Zurückhaltung walten zu lassen und
Provokationen zu vermeiden.

Zuletzt war nach der US-Regierung allerdings auch die britische
Regierung zu dem Schluss gelangt, dass der Angriff auf die Schiffe
von den iranischen Revolutionsgarden ausgeführt worden sein dürfte.

Bei den Zwischenfällen nahe der Küste des Irans waren am frühen
Donnerstagmorgen zwei Tanker beschädigt worden. Das zweite der beiden
Schiffe, die «Front Altair» einer norwegischen Reederei, geriet nach
Explosionen in Brand. Die USA erklärten, dass bei den Angriffen
Haftminen zum Einsatz gekommen sein könnten. Stichhaltige Beweise
wurden bisher aber nicht bekannt.

Weitere Themen des Außenministertreffens sind die Konflikte in
Venezuela und im Sudan. Zudem soll unter anderem darüber beraten
werden, wie die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU
effizienter und effektiver gemacht werden könnte. Beim Mittagessen
sind Gespräche mit dem jordanischen Außenminister Ayman Safadi über
die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten geplant. Dabei soll es auch
um mögliche neue Strategien für die Wiederbelebung des
Friedensprozesses zwischen Israelis und Palästinensern gehen.