EU-Treffen zur Seenotrettung im Mittelmeer endet ohne Durchbruch

18.07.2019 11:12

Helsinki (dpa) - Deutschland und Frankreich haben bei einem
Innenministertreffen in Helsinki erfolglos versucht, eine europäische
Übergangsregelung zur Verteilung von im Mittelmeer geretteten
Migranten auf den Weg zu bringen. Die Gespräche sollten aber
fortgesetzt werden, sagte der französische Innenminister Christophe
Castaner am Donnerstag. Am kommenden Montag werde es so ein Treffen
von Innen- und Außenministern in Paris geben. Ziel sei es, ungefähr
15 EU-Staaten zu einer Teilnahme an einem Ad-hoc-Mechanismus zu
bewegen.

Die geplante Übergangsregelung soll verhindern, dass Italien und
Malta Schiffen mit geretteten Menschen die Einfahrt in ihre Häfen
untersagen. Beide Staaten hatten dies in der Vergangenheit mehrfach
getan, weil sie befürchteten, mit der Verantwortung für die Migranten
von den EU-Partnern alleine gelassen zu werden. Infolge dessen
harrten Menschen auf privaten Rettungsschiffen oft tagelang an Bord
aus, bis eine Lösung gefunden war.

Für Aufsehen sorgte zuletzt vor allem der Fall der «Sea-Watch 3». Die

deutsche Kapitänin Carola Rackete hatte das Schiff Ende Juni nach
tagelangem Warten unerlaubt in einen italienischen Hafen gesteuert,
um dort gerettete Migranten an Land bringen zu können. Gegen sie wird
nun in Italien ermittelt.