Grünes Licht für Vodafone: Brüssel erlaubt Unitymedia-Übernahme

18.07.2019 17:10

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission hat eine weitreichende Fusion am
deutschen Telekommunikationsmarkt erlaubt und damit Vodafone
erheblich gestärkt. Die Übernahme des Kölner Kabelnetzbetreibers
Unitymedia werde unter Auflagen genehmigt, teilte
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag in Brüssel
mit. Die Bedingungen sollten sicherstellen, dass Kunden keine
Nachteile entstünden und sie weiterhin von fairen Preisen,
hochwertigen Dienstleistungen und innovativen Produkten profitieren
könnten, sagte sie. Die Fusion gefährde den Wettbewerb nicht. In der
Branche gibt es dennoch Unruhe.

Vodafone verfügt damit künftig über ein bundesweites Kabelnetz.
Vorher waren diesbezüglich die Bundesländer Nordrhein-Westfalen,
Hessen und Baden-Württemberg weiße Flecken für den Konzern - dort war

Unitymedia als Kabelnetzbetreiber tätig. In diesen weißen Flecken
musste Vodafone auf die Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom
setzen und Miete für Telefonleitungen zahlen, um Kunden trotz der
Nichtpräsenz Internet-Zugang (DSL/VDSL) zu ermöglichen - pro Jahr
überwies Vodafone eine halbe Milliarde Euro an den Bonner Rivalen.

Den Brüsseler Auflagen zufolge muss Vodafone künftig seinen
Konkurrenten Telefónica auf das Kabelnetz lassen, um den Wettbewerb
zu sichern. Zudem dürften die Gebühren für frei empfangbare
Fernsehsender, die ihr Programm über Vodafones Kabelnetz übertragen
und Einspeiseentgelte zahlen, nicht erhöht werden.