Euro steigt auf 1,12 Dollar - Flucht in Sicherheit

05.08.2019 17:41

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro ist am Montag gestiegen. Am
Nachmittag erreichte der Kurs ein Tageshoch bei 1,12 US-Dollar,
nachdem die Gemeinschaftswährung in der vergangenen Nacht bei 1,1110
Dollar gehandelt worden war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte
den Referenzkurs auf 1,1182 (Freitag: 1,1106) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,8943 (0,9004) Euro.

«Für den Devisenmarkt startet die neue Woche mit nicht kalkulierbaren
Unsicherheiten», beschrieb Devisenexpertin Esther Reichelt von der
Commerzbank die Lage. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China
war das alles beherrschende Thema und sorgte für eine verstärkte
Flucht in sichere Anlagen.

Der Handelskonflikt hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Auslöser
war eine vergleichsweise starke Abwertung der chinesischen
Landeswährung Yuan. US-Präsident Donald Trump bezeichnete die
Abwertung als einen «schwerwiegenden Verstoß». Ein solches Vorgehen
werde gemeinhin als Währungsmanipulation bezeichnet, schrieb Trump am
Montag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Zuvor hatte Chinas
Notenbank versichert, die heimische Währung nicht als Mittel im
Handelskonflikt einzusetzen.

Die neue Eskalationsstufe verstärkte an den Finanzmärkten die Flucht
in Sicherheit. Stark gefragt waren der japanische Yen und der
Schweizer Franken, die traditionell als sicher gelten. Für Expertin
Reichelt ist es «besonders auffällig, dass der Eurokurs bisher noch
nicht unter der erneuten Eskalation des Handelskriegs gelitten hat».
Ihrer Einschätzung nach scheint auch der Euro derzeit wieder als
«sicherer Währungshafen» gefragt zu sein.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,91880 (0,91505) britische Pfund, 118,61 (118,57)
japanische Yen und 1,0893 (1,0931) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze (31 Gramm) Gold wurde am Nachmittag in London mit 1460
Dollar gehandelt. Das waren etwa 19 Dollar mehr als am Freitag.