Euro holt Verluste auf - Argentiniens Währung bricht ein

12.08.2019 17:21

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat am Montag zeitweise Verluste bis
zum späten Nachmittag ausgeglichen. Zuletzt kostete die
Gemeinschaftswährung 1,1220 US-Dollar und damit etwas mehr als im
asiatischen Handel. Zwischenzeitlich war ein Euro einen halben Cent
weniger wert gewesen. Der argentinische Peso brach unterdessen wegen
der Aussicht auf einen Präsidentschaftswechsel ein. Die Europäische
Zentralbank (EZB) setzte den Euro-Referenzkurs auf 1,1194 (Freitag:
1,1198) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8933 (0,8930) Euro.

Am Vormittag war der Eurokurs zwischenzeitlich bis auf 1,1162 Dollar
gefallen. Händler nannten vor allem technische Faktoren als Gründe.
Einige Marktteilnehmer führten die Euro-Verluste auf eine
Kursbewegung zwischen Euro und britischem Pfund zurück. Nennenswerte
Konjunkturdaten, die die Kurse hätten bewegen können, wurden dagegen
nicht veröffentlicht.

Das britische Pfund wiederum war in der Nacht auf Montag zum Euro auf
den tiefsten Stand seit zehn Jahren gefallen. Zum amerikanischen
Dollar wurde der niedrigste Wert seit Anfang 2017 erreicht.
Wichtigster Grund für den Sinkflug des Pfundes sind Befürchtungen,
Großbritannien könnte im Oktober aus der Europäischen Union ohne
Austrittsabkommen ausscheiden. Hinzu kommt eine schwache Verfassung
der britischen Wirtschaft.

Eingebrochen ist zu Wochenbeginn der argentinische Peso. Gegenüber
dem US-Dollar verlor er knapp ein Viertel seines Werts und fiel auf
ein Rekordtief von knapp 62 Peso je Dollar. Die Preise für
Ausfallversicherungen auf argentinische Staatsanleihen stiegen
deutlich an. Auslöser der Marktturbulenzen war die Aussicht auf eine
neue Präsidentschaft. In den Vorwahlen triumphierte Alberto
Fernandez, der frühere Kabinettschef der ehemaligen Präsidentin
Cristina Kirchner. Der amtierende Präsident Mauricio Macri erhielt
deutlich weniger Stimmen.

Kirchner, die sich an der Seite von Fernandez um das Amt der
Vizepräsidentin bewirbt, hat ein ausgesprochen angespanntes
Verhältnis zu ausländischen Investoren. In ihre Amtszeit fällt der
Kampf gegen Anleihebesitzer, die sich nicht an staatlichen
Umschuldungen beteiligen wollten. Außerdem wird mit Kirchners
Präsidentschaft der wirtschaftliche Niedergang des Landes in
Verbindung gebracht. Ihrem liberalen Nachfolger Macri ist es bisher
jedoch nicht gelungen, Argentinien aus dem wirtschaftlichen Tal zu
führen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,92615 (0,92820) britische Pfund, 117,69 (118,51)
japanische Yen und 1,0876 (1,0897) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze (etwa 31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1504
Dollar gehandelt. Das waren rund sieben Dollar mehr als am Freitag.