Hunderte Migranten erreichen Griechenland - Rekord auf den Inseln

17.09.2019 16:14

Athen (dpa) - Der Flüchtlingszustrom aus der Türkei nach Griechenland
dauert an: Am Dienstag setzten knapp 200 Menschen zu den Inseln
Chios, Kos und Lesbos über und erreichten so die EU. Weitere 43
Migranten fuhren entlang der Küste aus der Türkei zur griechischen
Hafenstadt Alexandroupolis, wie die Küstenwache in Piräus mitteilte.
Indes wurde ein neuer Rekord von Migranten registriert, die in den
Lagern und anderen Unterkünften auf den Inseln im Osten der Ägäis
ausharren.

Nach Angaben des Bürgerschutzministeriums lebten auf den Inseln
zuletzt mehr als 26 000 Migranten. Noch nie seit Inkrafttreten des
EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im März 2016 seien es so viele gewesen,
berichtete der Staatsrundfunk (ERT). Im April lebten auf den Inseln
noch 14 000 Migranten. In den vergangenen zwei Monaten hatte ein
verstärkter Flüchtlingszustrom aus der Türkei begonnen.

Der Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei sieht vor, dass
die EU alle Flüchtlinge und Migranten, die illegal über die Türkei
auf die griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Die
Bearbeitung der Asylanträge kommt wegen Personalmangels jedoch auch
heute auf den griechischen Inseln nur mühsam voran. Die neue
konservative griechische Regierung, die seit Juli im Amt ist, hat
angekündigt, die Asylverfahren zu beschleunigen.