Russland und Ukraine für Gasgespräche an einem Tisch

19.09.2019 15:27

Brüssel (dpa) - Russland und die Ukraine haben am Donnerstag in
Brüssel über künftige Gaslieferungen verhandelt. Dabei ging es um die

Durchleitung russischen Erdgases durch ukrainische Pipelines Richtung
Westeuropa, aber auch um Gas, das für die Ukraine selbst bestimmt
ist. Die EU-Kommission hat Vertreter beider Länder eingeladen, deren
Beziehungen wegen des Kriegs in der Ostukraine gespannt sind.

Der russische Energieminister Alexander Nowak sagte vor Beginn der
Gespräche der Agentur Interfax zufolge: «Wir sind zu konstruktiven
Verhandlungen bereit.»

Es geht um die Zeit nach 2019, wenn bisherige Verträge auslaufen und
die neue Ostseepipeline Nord Stream 2 den Betrieb aufnehmen könnte.
Mit dieser neuen Leitung für russisches Gas nach Westeuropa könnte
die Bedeutung des Transits durch die Ukraine abnehmen. Russland hat
aber zugesagt, die Durchleitungen nicht ganz zu stoppen.

Verhandelt werden soll über die Dauer eines künftigen Vertrags sowie
Mengen und Preise. EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic hatte vorab
erklärt, Fortschritte in den Gesprächen wären ein gutes Signal an die

Märkte und Verbraucher. Die russische Regierung hatte aber bereits
die Erwartung an eine Einigung gedämpft.