Umfrage: Klimaschutz sollte erste Priorität für EU-Parlament sein

29.11.2019 14:27

Brüssel (dpa) - Der Klimaschutz entwickelt sich für die Europäer zum

Topthema. Erstmals landete der Kampf gegen die globale Erwärmung in
der Eurobarometer-Umfrage an erster Stelle bei der Frage, womit sich
das Europaparlament vorrangig befassen sollte. Diese Befragung von
knapp 28 000 Menschen in allen 28 EU-Staaten gibt das Parlament
regelmäßig selbst in Auftrag. Am Freitag erschien die jüngste
Ausgabe.

Die Befragten sollten Themen in eine Rangfolge bringen, die das
Parlament als Mitentscheider über EU-Gesetze am dringendsten angehen
sollte. 32 Prozent der Befragten nannten die Bekämpfung des
Klimawandels und den Schutz von Umwelt, Meeren und Arten als eines
der Topthemen. Auf Rang zwei folgte knapp dahinter mit 31 Prozent die
Bewältigung von Armut und sozialer Ausgrenzung, dahinter die
Bekämpfung von Terrorismus und organisierter Kriminalität in der EU
(24 Prozent).

Kurz vor dem Start der Weltklimakonferenz in Madrid protestierten am
Freitag weltweit junge und alte Menschen gegen den drohenden
Klimakollaps. Sechs von zehn befragten Europäern glauben, dass diese
Klimaproteste tatsächlich etwas bewirken. Befragt wurden Menschen ab
15 Jahren.

In Deutschland führten 40 Prozent der Befragten den Kampf gegen die
Erderwärmung als ein prioritäres Thema an. Höhere Werte erzielten die

skandinavischen Länder - angeführt von Schweden, wo 62 Prozent dieser
Meinung waren. Am wenigsten Menschen teilten diese Ansicht in
Bulgarien (14 Prozent).

Das EU-Parlament hatte am Donnerstag einen symbolischen Klimanotstand
beschlossen. Kritik kam von EU-Abgeordneten der CDU und CSU. Sie
befürchteten, die demokratische Funktionsweise des Parlaments könnte
durch den symbolischen Notstand ausgehebelt werden.