Bundeswehr beteiligt sich nicht an Frankreichs Golf-Mission

01.12.2019 05:45

Berlin/Paris (dpa) - Die Bundeswehr wird sich zunächst nicht an einer
von Frankreich geplanten europäischen Militärmission im Persischen
Golf beteiligen. «Deutschland unterstützt die französische Initiative

politisch», antwortete das Auswärtige Amt auf eine Anfrage der
Deutschen Presse-Agentur (dpa). Eine militärische Beteiligung kommt
für die Bundesregierung nach Informationen der dpa nur in Frage, wenn
aus der französischen Initiative eine Mission der gesamten
Europäischen Union wird. Das ist bisher aber nicht absehbar.

Darum hat Frankreich nun im Alleingang die Initiative für eine
«europäische See-Überwachungsmission» im Persischen Golf ergriffen.

Vor einer Woche kündigte die französische Verteidigungsministerin
Florence Parly an, das Kommando werde auf dem französischen
Marinestützpunkt in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten
eingerichtet. Dort sind rund 650 Soldaten stationiert.

Die Niederlande haben bereits beschlossen, sich von Januar bis Juni
mit einer Fregatte zu beteiligen. Ziel sei es, die Sicherheit in dem
Krisengebiet zu erhöhen, erklärte das niederländische
Verteidigungsministerium am Freitag.

Durch den Persischen Golf, der zwischen dem Iran sowie Saudi-Arabien
und mehreren weiteren arabischen Staaten liegt, verläuft eine der
wichtigsten Seehandelsrouten der Welt. In der Meerenge Straße von
Hormus war es im Sommer zu mehreren Angriffen auf Öltanker gekommen,
hinter denen die USA den Iran vermuten.

Die Vereinigten Staaten hatten daraufhin bereits im Juli die
Operation «Sentinel» (Wächter) gestartet, die für mehr Sicherheit i
n
dem Gewässer sorgen soll. Ihr haben sich nach Angaben der US-Marine
bisher Großbritannien, Australien, Albanien, Saudi-Arabien, die
Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain angeschlossen. Die
Kommandozentrale liegt in dem kleinen Golfemirat Bahrain.