WTO-Entscheidung: Neuer Sieg für Boeing im Streit mit Airbus

02.12.2019 17:58

Genf (dpa) - Im Dauerstreit zwischen den Flugzeugbauern Airbus und
Boeing hat das europäische Konsortium erneut einen Rückschlag
erlitten. Die Welthandelsorganisation (WTO) wies am Montag einen
Vorstoß der Europäischen Union zurück. Darin hatte die EU erklärt,

durch 18 Änderungen den Vorwurf der unzulässigen Subventionen für
Airbus vom Tisch geräumt zu haben. Die Maßnahmen betrafen Darlehen
aus den vier EU-Mitgliedstaaten Deutschland, Frankreich, Spanien und
Großbritannien zur Finanzierung der Entwicklung des A380 und des
A350-XWB-Jets durch Airbus.

Es sei nicht gelungen darzulegen, dass die Veränderungen den Vorgaben
der WTO entsprächen, befand die Organisation. Damit bleibt die
jüngste WTO-Entscheidung, die den USA im Gegenzug für die
Subventionsverstöße Strafzölle für EU-Importe im Wert von bis zu 7,
5
Milliarden Dollar (6,9 Mrd Euro) erlaubt, in Kraft. Beide Seiten
haben innerhalb von 30 Tagen die Möglichkeit, Berufung einzulegen.

Airbus rief die USA erneut dazu auf, der Aufforderung der
Europäischen Kommission nachzukommen und Gespräche zu führen, um eine

Lösung für die Streitigkeiten zu finden. «Eine Verhandlungslösung i
st
der einzige Weg, um den freien, fairen Wettbewerb und den offenen
Handel wiederherzustellen und zu erhalten, der für eine globale
Luftfahrtindustrie unerlässlich ist.» Airbus ist der Ansicht, dass
die Kredite für die Entwicklung des A380 keine Auswirkungen mehr auf
den Umsatz von Boeing haben. Die Produktion des Riesenfliegers wird
wegen fehlender Nachfrage eingestellt - die letzte Auslieferung ist
für 2021 geplant.