Fisch in der EU immer beliebter - Deutschland weit abgeschlagen

05.12.2019 11:35

Hamburg (dpa) - Die Verbraucher in der EU geben immer mehr Geld für
Fisch und Meeresfrüchte aus. Die Ausgaben der Konsumenten erhöhten
sich im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 59,3 Milliarden Euro und
damit stärker als für Fleisch oder Lebensmittel insgesamt, teilte der
Deutsche Fischerei-Verband unter Berufung auf den Fischmarktbericht
der EU am Donnerstag in Hamburg mit. Dieser positive Trend sei seit
mehreren Jahren zu beobachten.

Der Fischverbrauch pro Kopf liege in der EU bei 25 Kilogramm pro
Jahr, während in Deutschland lediglich 14 Kilogramm verzehrt werden.
Branchenexperten sehen deshalb in Deutschland noch
Wachstumspotenzial. Am meisten Fisch wird innerhalb der EU in
Portugal und Spanien konsumiert, wo der Pro-Kopf-Verbrauch drei- bis
viermal so hoch ist wie in Deutschland. Auch Länder wie Luxemburg,
Malta, Frankreich und Italien liegen an der Spitze. Wenig verbreitet
als Nahrungsmittel ist Fisch dagegen in den osteuropäischen
EU-Ländern.

Wild gefangener Fisch macht ungefähr drei Viertel des Gesamtwertes
aus, der Rest stammt aus Aquakultur, also Fischfarmen. Die
Selbstversorgung der EU schwankt seit Jahren zwischen 40 und 50
Prozent; der Rest muss importiert werden. Große Lieferanten für den
europäischen Markt sind Norwegen, China und Island. Der Verband wies
in seiner Mitteilung auf die günstige CO2-Bilanz der Fischerei hin.
Fisch und Meeresfrüchte seien die tierische Proteinquelle für die
menschliche Ernährung mit den geringsten Klimaauswirkungen, besonders
bei regionaler Erzeugung.