Parlament: EU soll beim Schutz der biologischen Vielfalt vorangehen

16.01.2020 16:53

Straßburg (dpa) - Das Europaparlament hat einen stärkeren Einsatz der
Europäischen Union für den Schutz der Natur gefordert. «Das Parlament

möchte, dass die EU mit ihrer geplanten Strategie zur Erhaltung der
biologischen Vielfalt bis 2030 zum Vorbild wird», sagte der
Vorsitzende des Umweltausschusses, Pascal Canfin, am Donnerstag einer
Mitteilung zufolge. Eine entsprechende Resolution war zuvor von einer
Mehrheit der Abgeordneten in Straßburg abgesegnet worden. Es seien
europäische und weltweite Ziele nötig, so Canfin.

Mindestens zehn Prozent des EU-Haushalts sollten demnach künftig für
die biologische Vielfalt genutzt werden. Zudem sollten verbindliche
Reduktionsziele für Pestizide in der EU eingeführt und 30 Prozent des
EU-Gebiets zu geschützten Naturräumen werden, wie die Abgeordneten in
der Resolution forderten.

«Wir brauchen konkrete und messbare Ziele, um die globale biologische
Vielfalt, Land und Meere zu schützen», sagte die Grünen-Abgeordnete
Jutta Paulus auch mit Blick auf die 15. Biodiversitätskonferenz der
Vereinten Nationen, die im Oktober im chinesischen Kunming
stattfinden soll.

Die EU-Kommission will in den nächsten Monaten eine neue
Biodiversitäts-Strategie für die Staatengemeinschaft präsentieren.
Umweltgruppen hatten im vergangenen Jahr den Artenschutz in Europa
kritisiert. Die EU werde die Frist verfehlen, bis 2020 den
Artenschwund zu stoppen, hieß es damals.