Ferienwohnungs-Vermittler beschweren sich in Brüssel über Google

10.02.2020 20:32

Brüssel (dpa) - Mehr als 30 Anbieter von Diensten zur Vermietung von
Ferienwohnungen haben Google in einem Brief an die EU-Kommission
unfairen Wettbewerb vorgeworfen. Sie stören sich daran, dass der
Internet-Konzern in Suchergebnissen Ferienwohnungsangebote einer
Auswahl von Partnern anzeigt, die dann auch «mit einigen wenigen
Klicks» gebucht werden können. Unter den 34 Unterzeichnern sind
bekannte Unternehmen wie Expedia und Tripadvisor.

Die Firmen und Verbände sehen in der «Google Ferienwohnungssuche»
einen direkten Wettbewerb zu ihren spezialisierten Diensten - auch
wenn darin zum Teil ihre eigenen Angebote vorkommen. «Wir sehen
starke Anzeichen dafu?r, dass es Googles Wettbewerbsstrategie ist,
uns und unsere Branche zu reinen Inhalte-Lieferanten fu?r Googles
neuen «Komplettdienst» zu reduzieren», kritisierten sie in dem am
Montag veröffentlichten Brief an EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe
Vestager. Bisher seien auch «nur einige wenige große Unternehmen von
Google kontaktiert» worden, damit sie ihre Angebote bereitstellen.

Google entgegnete, das Ziel der Suchergebnisse sei, den Nutzern die
relevantesten Informationen zu zeigen. Derzeit werde in Europa ein
neues Format für spezialisierte Suchen mit der Anzeige von Angeboten
unter anderem zu Reisen und Jobs in einer scrollbaren Ansicht
getestet. Das solle die breite der Auswahl an Treffern zeigen.

Der Beschwerdebrief wurde wenige Tage vor der Berufungsverhandlung
zur Milliardenstrafe der EU-Kommission gegen Google wegen des
Wettbewerbs bei sogenannten Shopping-Anzeigen mit Waren-Angeboten
veröffentlicht.