EU und USA senken CO2-Emissionen - Weltweit immerhin kein Anstieg

11.02.2020 15:23

Paris (dpa) - Hoffnungsschimmer für den Klimaschutz: Der weltweite
Ausstoß von Kohlendioxid aus der Energienutzung ist nach Daten der
Internationalen Energieagentur 2019 wider Erwarten nicht mehr
gestiegen. In der Europäischen Union gingen diese Emissionen sogar um
fünf Prozent zurück, in Japan um vier Prozent und in den USA um 2,9
Prozent, wie die IEA am Dienstag in Paris mitteilte. Damit machten
die großen Industrieländer Zuwächse in ärmeren Ländern wett.

«Wir müssen uns nun sehr anstrengen, um sicherzustellen, dass 2019
als definitiver Höhepunkt der globalen Emissionen in Erinnerung
bleibt, nicht nur eine weitere Unterbrechung des Wachstums», erklärte
IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. «Wir haben die Energietechnologien,
um das zu schaffen, und wir müssen sie allesamt nutzen.»

Insgesamt wurden 2019 den IEA-Zahlen zufolge 33 Milliarden Tonnen
Kohlendioxid aus Energienutzung in die Atmosphäre geblasen. Das war
in etwa genauso viel wie ein Jahr zuvor, allerdings bei einem
globalen Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent. Hintergrund waren laut
IEA der Zuwachs bei erneuerbaren Energien und Atomkraft sowie der
Ersatz von Kohle durch Erdgas in der Stromerzeugung. Weitere Faktoren
seien mildere Temperaturen in einigen Ländern und gebremstes
Wirtschaftswachstum in einigen Märkten gewesen.

Die USA senkten diesen Zahlen zufolge 2019 ihren Ausstoß um 140
Millionen Tonnen; die EU schaffte eine Senkung ihrer CO2-Emissionen
um 160 Millionen Tonnen. Birol wertete den Trend als Grund zur
Zuversicht. «Das beweist, dass die Wende hin zu sauberer Energie
begonnen hat», erklärte er.