EU-Kommission erwartet schwaches Wachstum für 2020 und 2021

13.02.2020 11:20

Brüssel (dpa) - Die europäische Wirtschaft wird nach einer Prognose
der EU-Kommission dieses und nächstes Jahr nur langsam wachsen. Für
die Eurozone erwartet die Brüsseler Behörde für beide Jahre 1,2
Prozent Wirtschaftswachstum, für die gesamte EU 1,4 Prozent. Der Wert
für die Eurozone ist im Vergleich zur Prognose im Herbst unverändert,
der für die EU wurde von 1,5 Prozent minimal zurückgenommen.

«Die Aussichten für die europäische Wirtschaft sind ein stabiles,
wenn auch gedämpftes Wachstum in den nächsten beiden Jahren»,
erklärte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni am Donnerstag in
Brüssel. Damit setze sich die längste Wachstumsperiode seit
Einführung des Euro 1999 fort.

Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis warnte jedoch: «Wir
sollten uns der potenziellen Risiken am Horizont bewusst sein: eine
instabilere geopolitische Lage, gepaart mit Unsicherheiten beim
Handel.» Die Kommission nannte dabei die US-Handelspolitik ebenso wie
die ungeklärten Beziehungen zu Großbritannien nach dem Brexit.

Für die deutsche Wirtschaft hatte Minister Peter Altmaier (CDU) Ende
Januar erklärt, es gehe es nach einer Schwächephase wieder aufwärts.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie zeigte sich indes zuletzt
wenig optimistisch und erklärte, eine durchgreifende
Konjunkturerholung sei für dieses Jahr nicht in Sicht.