EU-Kommissar: Europa muss sich auf Klimawandel-Folgen vorbereiten

17.02.2020 02:05

Brüssel (dpa) - Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez
Lenarcic, hat Europa zur Vorbereitung auf unvermeidbare Folgen
des Klimawandels aufgerufen. «Europa muss etwa die Landwirtschaft
umstellen und widerstandsfähige Pflanzen anbauen, die Trockenheit
besser aushalten», sagte Lenarcic den Zeitungen der Funke
Mediengruppe (Montag). «Auch der Schutz vor Überflutungen ist zentral
für künftiges Krisenmanagement.» Dabei müsse die EU etwa in neue
Technik beim Bau von Deichen investieren.

Es sei zu spät, «alle negativen Folgen des Klimawandels noch zu
verhindern», argumentierte der EU-Kommissar. «Einige gravierende
Folgen wie der Anstieg des Meeresspiegels werden auf uns zukommen.
Wir müssen uns in der EU auf diese neue Klimakrise vorbereiten.» Es
werde auch in Europa häufiger zu Überflutungen, zugleich aber in
anderen Regionen zu massiver Trockenheit kommen. «Oder Überflutungen

und Dürren nacheinander an demselben Ort.

Die EU-Umweltagentur EEA hatte jüngst dargelegt, dass manche Folgen
des Klimawandels nach ihrer Einschätzung auch in Europa bereits
unausweichlich sind - etwa mehr Waldbrände und Dürren. Die EU-Staaten
müssten sich darauf einstellen und zugleich alles daran setzen, die
Erderwärmung abzubremsen, erklärte die EEA vergangene Woche. «Doch
werden die Folgen viel weniger schlimm, wenn es durch Senkung der
Treibhausgase gelingt, die globale Erderwärmung deutlich unter 2 Grad
zu halten, wie es das Pariser Abkommen vorsieht.»

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat das Ziel
ausgegeben, die Europäische Union bis 2050 «klimaneutral» zu machen.

Dann sollen alle Treibhausgase vermieden oder gespeichert werden, um
die Erderwärmung zu bremsen.