Frankreich verlängert Grenzkontrollen bis Ende Oktober

02.04.2020 17:15

Paris/Brüssel (dpa) - Frankreich hat seine lange vor der Corona-Krise
eingeführten Grenzkontrollen im eigentlich kontrollfreien
Schengenraum um ein halbes Jahr verlängert. Darüber habe Paris die
EU-Kommission am Donnerstag informiert, teilte ein Sprecher der
Brüsseler Behörde mit. Frankreich habe diesen Schritt sowohl mit der
öffentlichen Gesundheit als auch mit der öffentlichen Sicherheit
begründet. Normalerweise wären die Kontrollen Ende April ausgelaufen,
nun gehen sie bis zum 30. Oktober.

Um die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 zu bremsen, hatten
Deutschland und etliche andere europäische Länder in den vergangenen
Wochen Grenzkontrollen eingeführt. Eigentlich gibt es solche
Kontrollen innerhalb des Schengenraums, dem 26 Länder angehören,
nicht. Frankreich hatte sie Mitte November 2015 wieder eingeführt -
die Maßnahme war ursprünglich wegen der Pariser UN-Klimakonferenz
geplant, bekam aber infolge der Pariser Terroranschläge schnell einen
neuen Fokus und wurde immer wieder verlängert.

Über diesen Schritt muss die EU-Kommission jeweils informiert werden.
Zuletzt hatte Paris die Kontrollen unter anderem mit der andauernden
Terror-Bedrohung sowie dem verbotenen Weiterziehen von Asylbewerbern
von einem Land ins nächste begründet.