Siegesmund dringt bei EU auf Wandel in der Agrarpolitik

23.05.2020 13:23

Erfurt (dpa/th) - Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) dringt mit
zehn weiteren Grünen-Ressortkollegen bei der EU auf einen Wandel in
der Landwirtschaftspolitik. «Die erneute und anhaltende Trockenheit
in den Böden und vermehrte Extremwetterereignisse zeigen deutlich,
wie unmittelbar der Klimawandel die Landwirtschaft in ihrer Existenz
bedroht und einen grundlegenden Wandel erfordert», schreiben sie in
einem am Samstag veröffentlichten Brief an die EU-Kommissare für
Umwelt und Landwirtschaft. Die Bauern müssten unterstützt werden auf
dem Weg einer Anpassung an den Klimawandel und zu einer
ökologischeren Landwirtschaft.

«Denn eine nachhaltigere Bewirtschaftung ist nicht nur resistenter
gegen Dürren, Starknässe und Artenschwund, sie trägt auch dazu bei,
dass der Anteil der Landwirtschaft an den Ursachen dieser
Umweltveränderungen reduziert wird.» Gefordert wird etwa mehr Geld
für Umwelt-, Klima- und Naturschutz, eine Obergrenze bei den
Direktzahlungen an Landwirtschaftsbetriebe, eine Ökologisierung der
Landwirtschaft und eine Prämie für Schaf- und Ziegenhaltung.

Der Brief ist von allen Umweltministern und -senatoren der Grünen in
Deutschland unterzeichnet, dazu zählen neben Siegesmund auch die der
Länder Sachsen, Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg, Hessen,
Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein.