Sechs von zehn EU-Bürgern melden Finanzprobleme wegen Corona

26.05.2020 14:52

Brüssel (dpa) - Wegen der Corona-Krise sehen sich sechs von zehn
Bürgern in der Europäischen Union in finanziellen Schwierigkeiten.
Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage im Auftrag
des Europaparlaments hervor. Befragt wurden mehr als 21 000 Menschen
in 21 EU-Staaten.

30 Prozent von ihnen meldeten Einkommensverluste, 23 Prozent sind
nach eigenen Angaben von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit betroffen,
14 Prozent haben Probleme, Miete, Rechnungen oder Kredite zu
begleichen. Jeder zehnte Befragte gab an, Familie oder Freunde um
Hilfe gebeten zu haben. Drei Prozent der Befragten sahen sich vor dem
Bankrott.

Mit der Krisenreaktion der Europäischen Union zeigte sich die
Mehrzahl der Befragten unzufrieden. So kannten zwar 74 Prozent der
Teilnehmer EU-Maßnahmen gegen die Pandemie, aber nur 42 Prozent waren
damit zufrieden. 69 Prozent der Teilnehmer sagten, die EU sollte mehr
Kompetenzen für Krisen wie die Coronavirus-Pandemie haben.

57 Prozent der Teilnehmer forderten mehr Solidarität der EU-Staaten
untereinander. Zu den unzufriedensten gehörten Befragte in Italien,
Spanien und Griechenland, wie das EU-Parlament weiter mitteilte.