Venezuela-Krise: Geberkonferenz organisiert Milliardenhilfe

26.05.2020 20:49

Brüssel (dpa) - Bei einer internationalen Geberkonferenz für die
Leidtragenden der politischen Krise in Venezuela sind Hilfen in Höhe
von insgesamt 2,5 Milliarden Euro zusammengekommen. Knapp 600
Millionen Euro davon sollten in Form von nicht zurückzahlbaren
Zuschüssen fließen, teilte die EU am Dienstagabend als Mitorganisator
der Konferenz mit. Allein aus dem EU-Budget und den Haushalten der
Mitgliedstaaten seien Zuschüsse von rund 232 Millionen Euro
mobilisiert worden. Mit dem Geld soll zum Beispiel humanitäre
Soforthilfe für die vielen Flüchtlinge in den Nachbarländern
Venezuelas finanziert werden.

Deutschland sagte bei der Konferenz nach eigenen Angaben 22 Millionen
Euro zu. «Wir erhöhen damit unseren Beitrag zur Bewältigung der
Venezuela-Krise in diesem Jahr auf insgesamt 55 Millionen Euro»,
erklärte Außenminister Heiko Maas.

Mit dem frischen Geld sollten die am schwersten betroffenen Länder in
der Region um Venezuela unterstützt werden. Diese erlebe die größte
Flüchtlingskrise der lateinamerikanischen Geschichte, sagte Maas.

Nach Angaben der EU haben in den vergangenen Jahren mehr als fünf
Millionen Menschen Venezuela verlassen. Ein Machtkampf um die Führung
des Landes, Korruption und Misswirtschaft haben die Wirtschaft
zusammenbrechen lassen. Der autoritär regierende sozialistische
Staatschef Nicolás Maduro hält sich bislang allerdings an der Macht.