EU-Parlament fordert EU-weiten Mechanismus bei Gesundheitskrisen

10.07.2020 18:25

Brüssel (dpa) - Das Europaparlament hat als Konsequenz aus der
Coronavirus-Krise für eine stärkere EU-weite Zusammenarbeit im
Gesundheitsbereich plädiert. Die Abgeordneten forderten dazu in einer
am Freitag angenommenen Resolution einen Vorschlag der EU-Kommission
für einen europäischen Mechanismus, mit dem künftig gemeinsam
koordiniert auf Gesundheitskrisen reagiert werden könne.

Die Parlamentarier betonten in der Entschließung, dass die
Covid-19-Pandemie noch nicht überwunden sei und es weiterhin
wirksamer Maßnahmen gegen das Virus bedürfe.

Sollte ein Impfstoff gefunden werden, sprachen sich die
EU-Abgeordneten dafür aus, diesen durch das gemeinsame
Vergabeverfahren der EU zu beschaffen. So könne Konkurrenz unter den
Mitgliedsstaaten vermieden werden.

Das Parlament forderte außerdem eine gemeinsame digitale Plattform,
auf der epidemiologische Daten und Informationen zu verfügbaren
Kapazitäten und Lagerbestände medizinischer Produkte europaweit
ausgetauscht werden können.

Die EU-Kommission wurde zudem aufgefordert, einen Aktionsplan für
Arbeitskräfte im Gesundheitswesen vorzulegen, um deren
Arbeitsbedingungen zu verbessern. Das EU-Parlament hatte wiederholt
kritisiert, dass die Reaktion der EU auf die Corona-Pandemie nicht
koordiniert genug verlaufen war, und Alleingänge der Mitgliedsstaaten
gerügt.