Ungarn erhält erste Lieferung von deutschen Leopard-Panzern

24.07.2020 14:38

Tata (dpa) - Ungarn hat am Freitag eine erste Lieferung von deutschen
Kampfpanzern des Typs Leopard 2 erhalten. In der Kaserne von Tata, 75
Kilometer westlich von Budapest, bekam Verteidigungsminister Tibor
Benkö vom deutschen Hersteller Krauss-Maffei-Wegmann (KMW) symbolisch
den Schlüssel überreicht. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um vie
r
gebrauchte Panzer des Modells Leopard 2 A4, die Schulungs- und
Ausbildungszwecke dienen sollen. Acht weitere gebrauchte Panzer
sollen bis Ende des Jahres eintreffen.

Von 2023 an erhält der EU- und Nato-Partner 44 neue Kampfpanzer des
Modells Leopard 2 A7, die modernste Variante. Zu diesem Zeitpunkt
werden in Europa asonsten nur Deutschland und Dänemark darüber
verfügen. KMW-Geschäftsführer Frank Haun sagte: «Ungarn wird Teil d
er
Leopard-Gemeinschaft, die eine einzigartige Plattform der
internationalen Verteidigungszusammenarbeit darstellt.»
Verteidigungsminister Benkö erklärte: «Der Traum vieler
Panzersoldaten geht heute in Erfüllung.»

Die ungarischen Panzerverbände verwenden seit mehr als 40 Jahren den
sowjetischen Kampfpanzer T-72. Das ehemals kommunistische Land ist
seit 1999 Mitglied der Nato. Derzeit modernisiert es die Armee.
Ungarn hat in Deutschland auch 24 Panzerhaubitzen vom Typ PzH 2000
sowie Kettenfahrzeuge für Pioniereinheiten und die
Panzerschnellbrücke Leguan bestellt. Auch an einem deutschen
Leitsystem für Luftabwehrraketen besteht nach Informationen der
regierungsnahen Tageszeitung «Magyar Nemzet» Interesse.

Der Wert der bestellten Rüstungsgüter macht nach deutschen Angaben
1,76 Milliarden Euro aus. Ungarns rechts-konservativer
Ministerpräsidenten Viktor Orban betont immer wieder, dass ihm an
einem guten Verhältnis zu Berlin gelegen sei.