Eurokurs steigt auf den höchsten Stand seit September 2018

24.07.2020 16:57

Frankfurt/Main (dpa) - Der Eurokurs ist am Freitag auf den höchsten
Stand seit September 2018 gestiegen. Am Nachmittag stieg er bis auf
1,1638 US-Dollar und knüpfte damit an die deutlichen Gewinne der
Vortage an. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs
auf 1,1608 (Donnerstag: 1,1569) US-Dollar fest. Der Dollar kostete
damit 0,8615 (0,8664) Euro.

Der US-Dollar geriet zu den meisten Währungen unter Druck. Händler
verweisen vor allem auf den Konflikt zwischen den USA und China. Als
Reaktion auf die Schließung eines chinesischen Konsulats in Houston
hat Peking seinerseits die Vereinigten Staaten aufgefordert, ihre
diplomatische Vertretung in der südwestchinesischen Stadt Chengdu zu
schließen. Der Konflikt könnte die Amerikaner auch wirtschaftlich
belasten. Zudem bleiben die Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den
USA hoch.

Die besser als erwartet ausgefallene Stimmung in den Unternehmen der
Eurozone sorgte für ein positives Umfeld für den Euro. Die von Markit
erhobenen Einkaufsmanagerindizes signalisieren jetzt sowohl für die
Industrie als auch im Dienstleistungssektor wieder wirtschaftliches
Wachstum. Im Dienstleistungssektor war der Anstieg besonders
deutlich. «Die Rezession ist vorerst beendet», sagte Thomas Gitzel,
Chefökonom der VP Bank. Die spürbare Stimmungsverbesserung dürfe aber

nicht darüber hinwegtäuschen, dass die tatsächliche Lage noch
kritisch sei.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,90985 (0,91155) britische Pfund, 123,36 (123,98)
japanische Yen und 1,0730 (1,0731) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1902
Dollar gehandelt. Das waren etwa 15 Dollar mehr als am Vortag. Der
Goldpreis erreichte so den höchsten Stand seit dem Jahr 2011.