Euro steigt erneut über 1,18 US-Dollar

30.07.2020 16:58

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro ist am Donnerstag in der Spitze
erneut über 1,18 US-Dollar geklettert. Am Nachmittag stieg der Kurs
der Gemeinschaftswährung bis auf 1,1809 US-Dollar. Dies ist der
höchste Stand seit September 2018. Die Europäische Zentralbank (EZB)
setzte den Referenzkurs auf 1,1743 (Mittwoch: 1,1725) US-Dollar fest.
Der Dollar kostete damit 0,8516 (0,8529) Euro.

In den USA ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal infolge der
Coronavirus-Pandemie in noch nie da gewesenem Ausmaß eingebrochen.
Von April bis einschließlich Juni schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) aufs Jahr hochgerechnet um 32,9 Prozent. Zudem sind die
wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe höher als erwartet
ausgefallen. Zuletzt wurden in einigen US-Bundesstaaten wegen der
Corona-Krise Beschränkungen wieder verschärft.

Für Verunsicherung sorgte auch US-Präsident Donald Trump. Er stellte
auf dem Kursnachrichtendienst Twitter eine Verschiebung der
Präsidentschaftswahlen in den Raum, damit die Menschen sicher wählen
könnten. Die Hürden für eine Verschiebung der Präsidentenwahl am 3.

November sind allerdings extrem hoch.

Ein drastischer deutscher Wirtschaftseinbruch in Deutschland im
zweiten Quartal hatte den Euro am Morgen nur vorübergehend belastet.
In den Monaten April bis Juni ist das Bruttoinlandsprodukt wegen der
Corona-Krise um 10,1 Prozent im Quartalsvergleich geschrumpft. Es war
der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen
BIP-Berechnungen im Jahr 1970.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,90268 (0,90385) britische Pfund, 123,58 (123,28)
japanische Yen und 1,0744 (1,0766) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1948
Dollar gehandelt. Das waren etwa 22 Dollar weniger als am Vortag.