Spannungen im Streit um Erdgas im östlichen Mittelmeer dauern an

24.08.2020 09:52

Athen (dpa) - Die Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei im
Streit um Erdgas im östlichen Mittelmeer dauern an. Die griechischen
Streitkräfte bleiben in Alarmbereitschaft, berichtete am Montag das
Staatsfernsehen (ERT). Am Vorabend hatte die türkische Marine die
Verlängerung der Suche nach Erdgas in einem umstrittenen Gebiet
südlich der griechischen Insel Rhodos bis zum 27. August angekündigt.
Die Forschungen sollten ursprünglich am Sonntagabend enden. 

Bundesaußenminister Heiko Maas reist am Dienstag nach Athen und
Ankara in einem Versuch die Krise zu entschärfen. Athen schließt
jedoch einen Dialog aus, solange die Forschungen des türkischen
Forschungsschiffes «Oruc Reis» andauern. Die Türkei zeige «mit der

Fortsetzung ihres provokativen Verhaltens», dass ihre Berufung auf
das internationale Recht «reiner Vorwand sind», hieß es aus Kreisen
des griechischen Außenministeriums.

Die Suche der Türkei ist aus Sicht Athens illegal, weil die Region
zur sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone des EU-Landes
gehöre. Auch die EU hat die türkischen Aktionen verurteilt und Ankara
aufgefordert, sie einzustellen. Nach türkischer Lesart haben Inseln
wie Kreta zwar Hoheitsgewässer, aber keine Ausschließliche
Wirtschaftszone.