Zahl der Asylbewerber in Europa im Juni stark gestiegen

13.08.2020 18:47

Valletta (dpa) - Die Zahl der Asylsuchenden in Europa ist im Juni
stark gestiegen auf rund 31 500 Menschen. Sie lag damit aber immer
noch deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Das teilte
die EU-Asylagentur Easo in Valletta auf Malta am Donnerstag mit.
Zuvor hatte «Der Spiegel» über die neuen Zahlen berichtet. Dabei
seien in den 27 EU-Staaten sowie Norwegen und der Schweiz im Juni 28
039 Erstanträge auf Asyl verzeichnet worden - mehr als dreimal so
viele wie im Mai. Dazu kommen Wiederholungsanträge.

In der Hochphase der Corona-Krise mit ihren Reisesperren war die
Migration stark zurückgegangen. Im März seien die Werte jedoch noch
vergleichbar mit denen im Juni gewesen, erläuterte die Agentur.

Einen ähnlichen Trend wie die Easo habe das UN-Flüchtlingshilfswerk
UNHCR registriert, schrieb «Der Spiegel»: Demnach seien im Juli 10
517 Migranten über die Mittelmeerrouten nach Europa gekommen, über
Südosteuropa seien es im Juni 9534 gewesen. Die EU-Grenzschutzagentur
Frontex habe im Juli 8650 illegale Grenzübertritte erfasst, etwa ein
Drittel mehr als im Juni.

Laut der Asylagentur Easo gab es seit Jahresanfang 212 100
Asylanträge in den EU-Staaten sowie Norwegen und der Schweiz, 37
Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.