EU-Staaten wollen im Kampf gegen Corona-Welle enger kooperieren

15.10.2020 15:01

Brüssel (dpa) - Angesichts stark steigender Corona-Zahlen hat
EU-Ratschef Charles Michel eine bessere Koordinierung in Europa
angemahnt. Dies gelte unter anderem für die Nachverfolgung von
Infektionen und die Quarantäneregeln, sagte Michel am Donnerstag zum
Auftakt des EU-Gipfels.

«In den vergangenen Tagen haben wir wichtige Entscheidungen
getroffen, aber das reicht nicht», sagte Michel. «Wir müssen mehr
Koordinierung auf der europäischen Ebene entwickeln, um die
Ausbreitung des Virus zu begrenzen.» Damit würden sich die Staats-
und Regierungschefs am Freitag eingehend befassen.

Am Donnerstag stehen zunächst die Themen Brexit und Klimaschutz auf
der Tagesordnung des Gipfels in Brüssel. Zum britischen EU-Austritt
sagte Michel, die Europäische Union wolle weiter ein Abkommen mit
London, aber auch gleiche Wettbewerbsbedingungen und Fairness, um den
Binnenmarkt zu schützen. «Wir müssen weiter mit Großbritannien
verhandeln, das sind schwierige Verhandlungen, das wissen wir alle»,
sagte Michel.

Beim Klimaschutz müsse sich die EU bis Dezember auf ein höheres Ziel
zur Einsparung von Treibhausgasen bis 2030 festlegen. Bei einer
ersten Orientierungsdebatte gehe es jetzt darum zu klären, welche
«Bausteine» für eine Einigung nötig seien. Das Thema sei enorm
wichtig: «Für die Zukunft Europas und die Zukunft der Welt ist das
der Schlüssel, und wir wollen eine wichtige Rolle dabei spielen,
dieses große Problem zu lösen», sagte Michel.