Druck auf die Verbraucherpreise in der Eurozone verstärkt sich

16.10.2020 11:02

Luxemburg (dpa) - Der Abwärtsdruck auf das Preisniveau in der
Eurozone hat sich im September verstärkt. Gegenüber dem
Vorjahresmonat seien die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent gesunken,
teilte das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg laut einer
zweiten Schätzung mit. Damit wurde wie von Volkswirten erwartet eine
erste Schätzung bestätigt. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise um
0,2 Prozent gefallen.

Rückläufig waren vor allem die Preise für Energie. Sie lagen 8,2
Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Industriell gefertigte Waren
kosteten 0,3 Prozent weniger. Dagegen waren Dienstleistungen 0,5
Prozent teurer. Lebens- und Genussmittel verteuerten sich mit 1,8
Prozent am stärksten.

Die Kerninflationsrate ohne Lebensmittel und Energie fiel auf ein
Rekordtief von 0,2 Prozent. Diese Rate gilt unter Fachleuten als
aussagekräftige Größe für den allgemeinen Preistrend.

Gegenüber dem Vormonat stieg das Preisniveau im September um 0,1
Prozent. Auch hier wurden die Erwartungen getroffen. Im August waren
die Preise noch um 0,4 Prozent gefallen

Das mittelfristige Preisziel von knapp zwei Prozent, das die
Europäische Zentralbank (EZB) anstrebt, gerät mit der Entwicklung
immer mehr außer der Reichweite. Die Notenbank denkt darüber nach,
ihr Inflationsziel abzuändern.